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Karl Kardinal Lehmann

Biografie

Karl Lehmann (*16.5.1936 † 11.3.2018) wurde in Sigmaringen als Sohn des Volksschullehrers Karl Lehmann und seiner Frau Margarete geboren. Nach seiner Schulzeit in Sigmaringen studierte er zwischen 1956 und 1964 Philosophie und Theologie in Freiburg und Rom. 1963 wurde er in Rom von Julius Kardinal Döpfner zum Priester geweiht. Karl Lehmann erwarb sich Doktorentitel in Philosophie und Theologie mit Arbeiten über den Philosophen Martin Heidegger und über das Thema "Auferweckt am dritten Tage nach der Schrift".

Als Assistent von Karl Rahner arbeitete er an den Universitäten von München und Münster, erlebte aber auch das Zweite Vatikanische Konzil in Rom aus nächster Nähe mit. Schon mit 32 Jahren wurde er auf den Lehrstuhl für katholische Dogmatik und Theologische Propädeutik in Mainz berufen; drei Jahre später übernahm er in Freiburg die Professur für Dogmatik und Ökumenische Theologie. 1983 wurde Prof. Dr. Dr. Karl Lehmann zum Bischof von Mainz gewählt und ernannt und empfing im Mainzer Dom die Bischofsweihe. 1987 wurde er zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt, 1993 und 1999 in diesem Amt für jeweils weitere sechs Jahre durch Wahl bestätigt. Am 28. Januar 2001 hat Papst Johannes Paul II. Bischof Lehmann zum Kardinal ernannt. Am 16. Mai 2016, dem 80. Geburtstag Karl Lehmanns, nahm Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch als Bischof von Mainz an.

Neben seinen Hauptämtern hat sich Karl Lehmann in vielen anderen Institutionen und Gremien engagiert: 1971 - 1975 bei der Gemeinsamen Synode der Bistümer in Deutschland, 1969 - 1983 im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken, seit 1969 bis heute im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen, 1974 - 1984 in der Internationalen Theologenkommission beim Heiligen Stuhl in Rom, seit 1969 in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Außerdem war er Mitglied in der Kongregation für die Bischöfe und für die Ostkirchen, im Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und der Europäischen Akademie der Wissenschaften in Salzburg. 1991 erhielt er den Ehrendoktortitel der Universität Innsbruck und der Katholischen Universität in Washington D.C., 1994 auch der Katholischen Universität Maynooth/Irland, 1997 der Katholisch-Theologischen Akademie Warschau, 2000 an der Theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität in Graz und 2002 der Universität Oppeln/Polen. Bischof Lehmann war Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband und des Ehrenrings der Görres Gesellschaft. In der Kampagne 2004/2005 wurde er vom Aachener Karnevalsverein mit dem „Orden wider den tierischen Ernst“ ausgezeichnet.

Begründung für die Ehrenbürgerschaft

In seiner Begründung zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Karl Kardinal Lehmann erklärte der Stadtvorstand: "Die hohe konfessionsübergreifende Integrationskraft für Einheit und Verständigung von Bischof Lehmann, sein Einsatz und seine konsequente Haltung für eine moderne Kirche haben ihm Wertschätzung und hohe Anerkennung weit über die Grenzen der Stadt und des Bistums Mainz verschafft. Die Erhebung zum Kardinal ist eine lang erwartete und verdiente Auszeichnung seiner Verdienste, die die Stadt Mainz mit Freude und Stolz durch die Ernennung zum Ehrenbürger würdigen möchte."