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Kann unser Geld nachhaltig sein?

Kann unser Geld nachhaltig sein?

Egal in welcher Anlageform sich unser eingezahltes Geld gerade befindet, es wird von der entsprechenden Bank genutzt, um es in Projekte oder Wertpapiere zu investieren. Welche das sind, unterscheidet sich je nach Bank erheblich. Hinter den oft sehr abstrakten Bankprodukten stecken aber letztendlich konkret Menschen und Projekte. Wem im Alltag die Aspekte Nachhaltigkeit, Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen wichtig sind, kann diese auch bei seinen Geldgeschäften berücksichtigen.

Wie erkenne ich nachhaltige Bankprodukte?

Eine Orientierung ist die EU Taxonomie-Verordnung (EU 2020/852). Diese gibt wissenschaftsbasierte Kriterien vor, die Wirtschaftsaktivitäten erfüllen müssen, damit sie sich nachhaltig nennen dürfen. Diese sind aber nicht zwingend mit den persönlichen Kriterien für umweltfreundliches, nachhaltiges und faires Handeln deckungsgleich. Daher lohnt sich immer eine genaue Betrachtung des anvisierten Bankproduktes.

Nahezu alle Anlageformen gibt es auch als nachhaltige Finanzprodukte: ob sicher oder hochriskant, ob einfach oder komplex, ob mit kurzer oder langer Laufzeit. Welches Finanzprodukt am besten zu Ihrer jeweiligen Lebens- und Finanzsituation passt, ist auch unter nachhaltigen Kriterien immer von den drei Anlagestrategien Liquidität, Sicherheit und Rendite abhängig. Die Verbraucherzentralen haben auf der Homepage „Geld-bewegt“ eine aktuelle Übersicht über alle nachhaltigen Bankprodukte, vom Girokonto bis zum Investmentfond, zusammengestellt. Den entsprechenden Link finden Sie unten in unserer Linkliste.

Was ist mit meinem Girokonto?

Ein Girokonto benötigt jede und jeder. Es ist ein einfacher und risikofreier Einstieg in eine nachhaltige Geldanlage, aber auch eine Visitenkarte für einen nachhaltigen Lebensstil. Denn egal, wo wir mit unserer EC-Karte bezahlen, es zeigt immer, wem wir unser Geld anvertrauen und welche Werte uns wichtig sind. Ein nachhaltiges Girokonto bietet in der Regel den gleichen Service wie ein normales. So gibt es keine Einschränkungen bei Kreditkarten, Online-Banking oder Bargeldbezug, der bei ethisch-ökologischen Banken meist über den Geldautomaten-Verbund der Genossenschaftsbanken erfolgt. Lediglich in Bezug auf Filialen müssen v.a. bei den spezialisierten Banken Abstriche gemacht werden.

Wenn ich Geld sparen will?

In einem Artikel des Umweltbundesamtes ist zu lesen, dass Sparprodukte die richtige Anlageform für Geld sind, das zur Absicherung, als Reserve, spontan oder zu einem festen Zeitpunkt in fester Höhe benötigt wird. Diese haben zwar schwächere Renditeaussichten als risikoreiche Anlagen, bieten aber dafür maximale Sicherheit. Wem ethisch-ökologische Kriterien wichtig sind, sollte eine sogenannte „grüne“ Bank wählen, da die gewünschten Kriterien bereits bei der Anlagepolitik der Bank berücksichtigt werden. Aber auch konventionelle Banken bieten Sparprodukte an, die einen Zusatznutzen für Umwelt- und ⁠Klimaschutz⁠ haben. Hier lohnt es sich bei Ihrer Hausbank konkret nachzufragen. Eine ökologisch ausgerichtete Bank nimmt Ihnen viel Komplexität bei der Beurteilung der Geldanlage ab.

Wenn ich Geld investieren will?

Wer sein Geld nicht nur sparen, sondern auch vermehren will, kommt nicht darum herum, es zu investieren. Auch hier steht eine Vielzahl von umweltfreundlichen und nachhaltigen Anlagemöglichkeiten zur Verfügung. Im Gegensatz zu den nachhaltigen Sparprodukten bieten grüne, nachhaltige Beteiligungen, Fonds und andere Wertpapiere aber mehr Möglichkeiten, die erwünschten Umwelt- und Klimaschutzwirkungen direkt zu beeinflussen.

Vereinfachend lassen sich Investitionen in die zwei Kategorien Fonds und Direktbeteiligungen unterteilen. Fonds streuen das Risiko, in dem sie eine Vielzahl von Investitionen zusammenfassen. Direktbeteiligungen begrenzen sich hingegen auf einzelne Unternehmen (Aktien) und Projekte wie Energiegenossenschaften, Windparks oder Waldinvestments. Sie ermöglichen es sehr konkret zu bestimmen, was mit dem investierten Geld geschieht. Dafür ist der Ertrag auch direkt abhängig von dem Erfolg des jeweiligen Projektes.

Eine einfache Antwort, welche Investments grün und nachhaltig sind und welchen Umwelt- und Sozialnutzen sie haben, gibt es leider nicht. Sie können bei der Auswahl von Fonds beispielsweise auf die Nennung von PAB (Paris-aligned Benchmark) oder CTB (Climate Transition Benchmark) im Namen des Fonds achten. Solche Fonds verfolgen eine Anlagestrategie, die Klimaneutralität bis 2050 bei den Anlageobjekten anstreben. Es gibt aber noch weitere Logos und Siegel für nachhaltige Investments, diese finden Sie in dem unten verlinkten Artikel des Umweltbundesamtes. Verbraucher:innen sollten sich im Vorfeld möglichst genau informieren, welche ⁠Klimaschutz⁠- und  Nachhaltigkeitskriterien angewendet werden und in welche Branchen oder Unternehmen investiert wird. Nicht zwangsläufig bedeutet zum Beispiel die Bewertung „klimafreundlich“, dass auch die Umwelt geschützt wird.

Fazit

Private Gelder sind wichtig für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, denn sie finanzieren entsprechende Projekte. Das kann beispielsweise den Ausbau erneuerbarer Energien, aber auch energieeffiziente Gebäude, klimafreundliche Mobilität oder ökologische Landwirtschaft betreffen. Mit nachhaltigen Anlagen wird ein umweltfreundlicheres Wirtschaften erst möglich. Welche Wirkungen grüne, nachhaltige Geldanlagen im Einzelfall haben, kann sehr unterschiedlich sein. Es liegt in Ihrer Hand, welche Banken und Bankprodukte Sie unterstützen. Konkrete Informationen finden Sie in den untenstehenden Links.

Umwelttipp Dezember 2022